Am Montag wurde Thorsten Nehrbauer offiziell als Trainer des Oberligisten Sportfreunde Siegen vorgestellt und damit zum Nachfolger des entlassenen Ex-Nationalspielers Patrick Helmes erklärt.
Für Siegen ist die Verpflichtung des 45-jährigen Nehrbauer ein Coup. Denn: Der frühere Zweitliga-Profi führte zuletzt den 1. FC Kaan-Marienborn in die Regionalliga West und dort auf Anhieb auf Platz fünf – und das obwohl der Verein bereits Ende März mitgeteilt hatte, sich am Saisonende vollständig vom Spielbetrieb zurückzuziehen.
Zweimal schaffte er in seiner Trainerkarriere bereits den Aufstieg in die Regionalliga, nun wird Nehrbauer aber erst einmal mit dem Abstiegskampf konfrontiert. Mit nur sieben Punkten aus acht Partien steht der Traditionsklub auf Platz 13. Sein Debüt an der Seitenlinie feiert der ehemalige Kaan-Erfolgscoach am Sonntag (08. Oktober, 15 Uhr) beim TuS Bövinghausen.
RevierSport hat im Vorfeld der Partie mit Thorsten Nehrbauer (45) über seinen neuen Job, die Ziele und das Bövinghausen-Spiel gesprochen:
Thorsten Nehrbauer, seit Montag sind Sie neuer Trainer beim Oberligisten Sportfreunde Siegen. Warum haben Sie sich für diese Aufgabe entschieden?
Warum ich mich dazu entschieden habe? Ganz klar: Es gab einen Familienrat mit meinen Eltern, meiner Frau und meinem Sohn. In der letzten Zeit gab es mehrere Angebote, viele haben aber einfach nicht gepasst. Das muss man so sagen. Als Siegen kam, war es für mich direkt klar, dass ich das machen möchte. Ich halte den Verein für sehr ambitioniert und entwicklungsfähig. Es ist eine große, spannende Aufgabe – und das passt auch zu mir.
Ja, es gab einige Interessenten aus verschiedenen Regionalligen. Ich hatte auch die Option, als Co-Trainer höherklassig zu arbeiten. Aber das hat alles nicht so gepasst, wie ich es mir vorstelle und wie allgemein meine Vorstellungen der Trainertätigkeit sind.
Thorsten Nehrbauer.
Sie haben es schon kurz angesprochen: Gab es in den letzten Monaten auch andere Interessenten? Schließlich hatten Sie bei der letzten Station, dem 1. FC Kaan-Marienborn, hervorragende Arbeit geleistet und den Verein bis in die Regionalliga geführt.
Ja, es gab einige Interessenten aus verschiedenen Regionalligen. Ich hatte auch die Option, als Co-Trainer höherklassig zu arbeiten. Aber das hat alles nicht so gepasst, wie ich es mir vorstelle und wie allgemein meine Vorstellungen der Trainertätigkeit sind. Dementsprechend hatte ich einige Angebote abgesagt. Ich bin jetzt überglücklich, in Siegen zu sein und endlich wieder auf dem Platz zu stehen.
Siegen ist ein Traditionsklub, der in der Oberliga keinen guten Start erwischte und auf Rang 13 steht. Sie sind zwar als Aufstiegsexperte bekannt, aber was sind jetzt Ihre kurzfristigen und langfristigen Ziele mit dem Verein?
Der Start war sicherlich nicht besonders gut. Deswegen ist das kurzfristige Ziel, so schnell wie möglich zu punkten, damit wir mit der unteren Region nichts zu tun haben. Das wird aber kein Selbstläufer. Wir haben eine junge, dynamische, willige Mannschaft, die noch viel lernen muss. Wenn wir gute Ergebnisse erzielen können, werden wir irgendwann auch langfristige Ziele angehen. Wir sollten aber von Spiel zu Spiel denken und demütig sein.
Ihre erste Partie als Siegen-Trainer ist ein Auswärtsspiel beim ambitionierten TuS Bövinghausen. Was erwarten Sie für eine Partie und wie wollen Sie dort bestehen?
Bövinghausen ist neben Lotte einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg. Sie haben viel investiert und sehr namhafte Spieler in ihren Reihen. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir fahren nach Bövinghausen, um was mitzunehmen. Wir werden uns gut einstellen und alles geben, damit wir ein positives Ergebnis erzielen.